Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs,
Ich möchte heute einmal ein wenig über das Thema Selbstliebe schreiben und es würde mich freuen, wenn auch Sie einmal die Möglichkeit nutzen, einfach einmal über Ihre innere Haltung, Ihre persönliche Beziehung zu sich selbst nachdenken. Wie Sie an der Überschrift bereits erkennen können, ist dies heute der erste Teil zu diesem Thema. Ich werde in der kommenden Woche den zweiten Teil dazu hier veröffentlichen.
Selbstliebe ist ein sehr, sehr wichtiges emotionales Thema, das für jeden Menschen von Bedeutung ist, das in unserem Leben aber leider viel zu kurz kommt.
Oft wird davon gesprochen, wie man sich anderen Menschen gegenüber verhalten sollte, nämlich liebevoll, aufmerksam, geduldig, repektvoll, tolerant, wertschätzend, dankbar und höflich.
Aber wann spricht schon jemand von solchen Umgangsformen sich selbst gegenüber? Sich selbst zu lieben klingt doch für viele erstmal irgendwie unpassend, oder?
Und vielleicht fragen ja auch Sie sich gerade: Ist das überhaupt okay? Ist das nicht irgendwie zu eigennützig oder zu unsozial? Sollte man sich nicht lieber bemühen, anderen gegenüber noch aufmerksamer zu werden und sich selbst noch ein bisschen mehr zurücknehmen?
Meine Antwort darauf lautet ganz klar Nein.
Die Selbstliebe ist ein wichtiges Thema bei meiner Arbeit als Beraterin von Menschen. Sie ist ein Thema, das bei Menschen wie mir, die mit anderen Menschen arbeiten um sie dabei zu unterstützen Ziele zu erreichen oder Hürden zu überwinden, fast täglich in irgendeiner Form zur Sprache kommt. Und zwar in der Form, dass sie einem Menschen fehlt, dass ein Mensch sich mehr davon wünscht oder dass ich merke, dass mein Gegenüber etwas mehr davon brauchen könnte.
Warum liebe Leserinnen und Leser ist das so? Weshalb fällt es denn so manchen Menschen schwer, sich selbst zu lieben? Schon allein das Wort Selbstliebe erzeugt in manchen Menschen sofort Widerstand und bei so manchen schaltet sich reflexartig gleich der "innere Moralwächter" ein mit Fragen wie: Hat das nicht etwas mit Egoismus zu tun? Geht es da nicht irgendwie um Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit? Nimmt man sich da nicht zu wichtig? Darf man das denn überhaupt?
Sehr häufig wird Selbstliebe mit Selbstverliebtheit verwechselt und eher als etwas Negatives statt als etwas Erstrebenswertes empfunden. Es geht bei Selbstliebe nicht darum, sich in übertriebenen, unangemessenem und nach außen hin auffälligem Maße "toll" zu finden. Es geht auch nicht darum, ausschließlich die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen und andere Menschen dabei zu ignorieren. Und es geht nicht darum, sich nicht mehr als Teil einer Gruppe oder der Gesellschaft sondern als einzelne Einheit die nur auf sich achtet zu empfinden.
Vielmehr geht es darum, sich selbst einfach so zu behandeln und wahrzunehmen wie man auch andere behandeln sollte - wie eine Person die man mag und die einem wichtig ist. Eine Person der man wünscht, dass sie gesund, zufrieden und glücklich ist. Eine Person die man lobt, wenn sie etwas gutes geleistet hat und der man Mut macht, wenn sie eine Herausforderung zu bewältigen hat.
Eine Person, die natürlich ihre Ecken und Kanten hat, die es aber wie jeder andere Mensch auch verdient hat, geliebt zu werden ihrer Selbst wegen, die es verdient hat unterstützt zu werden in dem was sie tut und in dem was sie sich wünscht. Selbstliebe kann also ganz einfach heißen, sich selbst die gleiche Aufmerksamkeit und Wertschätzung zuzugestehen wie einem Freund, einem Familienmitglied oder einem anderen Menschen den man gerne hat.
Ich wünsche Ihnen ruhige Momente und die Zeit für sich.
Ihre Heike Pröger
Praxis für Energie und Lebensfreude Stuttgart
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